LAS ein kleines Bild

Veröffentlicht auf 7. Mai 2017

 

 

Der Lauf am Seilersee ist ein durchaus gelungenes kleines und feines Spektakel, so wie es sich für einen anständigen Ultra gehört. Es ist also quasi ein Lauf unter vielen, warum sollte man also ausgerechnet dort starten? Für mich gibt es mehrere Voraussetzungen, die erfüllt werden sollten, dass ich an einem Wettkampf teilnehme. Der logistische Faktor ist hierbei für mich der ausschlaggebensde. Was zählt da alles dazu? Der Zeitpunkt im Jahr, die Anreiseoptionen, der Komfort in Bezug auf Schlaf und Essen und am Ende auch die Kosten. Da geht es dann vor allem um die Wertigkeit - ist mir der Lauf das Wert!?  Natürlich schaue ich auch in Berichte, von denen die den Lauf schon einmal absolviert haben.

Für den Lauf am Seilersee sprach in diesem Jahr der Zeitpunkt, die Distanz, die Logistik und die Starterliste. Alles in allem passte er einfach.  

Eine problemlose Anmeldeprozedur und eine angenehme Kommunikation mit dem Veranstalter im Vorfeld ließen die ersten möglichen Sorgen weichen.  Meine Anreise mit Rollkoffer war recht einfach,  mit dem Linienbus bis Dortmund und von dort mit dem Regio nach Iserlohn, vom Bahnhof sind es dann knapp 30 Minuten bis zum Erlebnisbereich.  Für eine Anreise mit dem eigenen Kraftfahrzeug gibt es sogar fast eine eigene Autobahnabfahrt. Da ich schon am Freitag angereist bin, musste ich noch eine Übernachtungsmöglichkeit finden. In begrenztem Maße bietet der Veranstalter hier Schlafplätze im Sportlerheim und im Physiozelt. Zudem gibt es in Iserlohn auch einige Pensionen und Hotels die auch kurzfristig noch Kapazitäten haben. Da ich ja ein doch sehr bequemer Mensch bin und ich gern esse,  spielt dieser Faktor natürlich auch eine große Rolle. Hier wurde es mir nur zu einfach gemacht. Direkt an der Laufstrecke am Versorgungsgebiet gibt es ein Restaurant, welches ein chinesisch angehauchtes Verpflegungsprogramm bietet. Das Abendessen war also gesichert. Ich denke, dass Iserlohn auch noch einige Lokale mehr zu bieten hat. Verhungern sollte man also am Freitag nach der Anreise nicht. Die Logistik vor und nach dem Lauf steht also ganz gut da.

Die Veranstaltung an sich bietet auch ein paar kleine Besonderheiten. Am Freitag Abend fand in diesem Jahr eine kleine Party mit schön inszeniertem Lichtspektakel statt. Dies wurde auch in der Nacht vom Samstag zum Sonntag fortgeführt. Klar soll eine Laufstrecke in der Nacht beleuchtet sein,  hier am Seilersee gibt es Abschnittsweise bunte Beleuchtung, die durch die örtlichen Gegebenheiten sehr gut zur Geltung kommt. Der gesamte Streckenverlauf ist selbst für mich ausreichend beleuchtet, sodass ich ohne eigenes Licht auskam. Dies ist ja leider auch nicht auf allen Rundkursen so. Wenn ich schon mal beim Thema Kurs bin: ja die Strecke ist wellig, sie ist aber trotzdem sehr angenehm zu laufen. Es gibt zwei Stellen an denen es mit der Zeit schwer wird. Einerseits gibt es den recht steilen Anstieg zum Ende der Kleingartenanlage, zum anderen gibt es das Gefälle auf dem Weg zum Staudamm. Dieses ist nicht nur durch den recht schnellen Abstieg,  sondern auch durch die anschließend Kurve anstrengend. Ein dritter augenscheinlich anstrengender Punkt auf dem fast durchweg asphaltierten Kurs wurde vom Veranstalter zum Glück sehr clever entschärft. Am Sportlerheim am Eingang zum Stadion befindet sich eine sehr spitze Rechtskurve, die ein starkes Abbremsen erfordern würde - muss man zum Glück nicht, da man hier sowieso langsam unterwegs ist. Es gibt was zu essen! Der offizielle und in diesem Jahr vollständig überdachte Verpflegungspunkt befindet sich genau an dieser Stelle. Er bietet veganes,  wurstiges, süßes, salziges für den Bauch. Er ist gut sortiert und durchweg solide. Natürlich werden Sonderwünsche der anspruchsvollen Läuferschaft auch berücksichtigt und bearbeitet. Für die ausgefallenen Sonderwünsche waren dann die Läufer an ihren eigenen Verpflegungspunkten zuständig. Vom Start bis zum Ausgang des Stadions durften Zelte und Pavillons liebevoll drapiert werden. In diesem Jahr wurde nicht der ganze Platz benötigt, der Lauf kann also noch wachsen. Verdient hat er es allemal und bevor es hier untergeht erwähne ich ganz zum Schluss, damit es auch haften bleibt: ich habe zu keinem Zeitpunkt, nie, egal wann und wo einen unmotivierten oder gar schlecht gelaunten Helfer gesehen. Man erwartet ja schon, dass alle immer lieb und freundlich sind, es ist aber nicht selbstverständlich und deswegen doch an dieser Stelle zu erwähnen! Ich werde wohl wiederkommen - egal mit welcher Motivation.

Geschrieben von Benjamin Benjy Brade

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